Am Abend des 10.November erfolgte ein Telefonat zwischen Ebert und Groener. Groener hatte inzwischen erkannt, dass er auf die Hilfe der SPD angewiesen war, wenn er die Disziplin im deutschen Heer wieder herstellen wollte. Die Offiziere hatte keinen Einfluss mehr auf die Soldaten. An ihre Stelle waren die Soldatenräte getreten und wenn diese überhaupt Befehle befolgten, dann die der "Revolutionspartei" SPD. So machte er während seines Anrufes Ebert den Vorschlag ihm das Heer für die Erhaltung der Ordnung im Reich zur Verfügung zu stellen, sofern er für die Wiederherstellung derselben in den Truppen eintrete. Das hieß, dass Ebert sich für die Einhaltung der Gehorsamspflicht der Soldaten gegenüber den Vorgesetzten einsetzen und gegen die linksradikalen Soldatenräte vorgehen sollte. Man wollte eine "restlose Bekämpfung der linksradikalen Revolution, eine Wiedereinsetzung einer geordneten Regierungsgewalt, Stützung dieser Regierungsgewalt durch die Macht einer Truppe und die baldigste Einberufung einer Nationalversammlung"Wilhelm Groener zitiert nach: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): "Illustrierte Geschichte der Novemberrevolution in Deutschland". Berlin 1968; Seite 161 , darin stimmten die beiden Männer überein. So wurde an diesem Abend das "Ebert-Groener-Abkommen" geboren. Von da an "besprachen (sie sich) täglich auf einer geheimen Leitung zwischen der Reichskanzlei und der Heeresleitung"Wilhelm Groener zitiert nach: Haffner, Sebastian: "Die deutsche Revolution 1918/1919". München 1979; Seite 109 . (Textmaterial)
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