2.11., früh. Vollzugsausschuß des Arbeiterrats: Am 4.11. soll
aufs Ganze gegangen werden. Wir energisch dafür. |
2.11., Nachmittagsbesprechung mit Bucharin etc., die unsere Lage mit der
ihrigen im Juli 1917 vergleichen usw. |
2.11., abends. Arbeiterrat; Ungünstige Stimmungsberichte der Obleute.
Nachtsitzung. Die technische Vorbereitung für Montag wird unmöglich.
Antrag des Vorstandes:
"Die Sache zu verschieben: Arbeiterrat solle Mittwoch, den 6.11.,
wieder zusammentreten. Es seien noch technische Vorbereitungen nötig,
Organisation usw. zu ergänzen." Es wird festgestellt daß der
Arbeiterrat fast nur die Metallindustrie und diese nicht vollständig
umfaßt. Wenn "alles", so wir dabei: wenn "nichts", so
nicht. Für den Fall, daß nicht "alles" beschlossen werden
sollte, so unser Antrag, um jedenfalls zu retten, was zu retten ist: |
"Spätestens am Dienstag, früh 9 Uhr, in einen Massenstreik
einzutreten mit daran anschließenden bewaffneten Demonstrationen unter
den im Verlauf der Aktion sich steigernden Parolen: Sofortiger Frieden und
Aufhebung des Belagerungszustandes - Deutschland sozialistische Republik -
Bildung einer Regierung der Arbeiter- und Soldatenräte." |
Selbstverständlich auch Flugblätter etc. an Soldaten. Weiterer
Antrag von anderer Seite: Sympathie- (Solidaritäts-) Streiks gegen die
Einberufungen. |
Beschluß - bei dem nur die Obleute, Arbeitervertreter abstimmen: |
"Alles" mit 19 gegen 22 Stimmen abgelehnt; unser Antrag gegen 2
Stimmen abgelehnt. Solidaritätsstreiks abgelehnt. Vertagung auf Mittwoch
beschlossen. |
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