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Kritik von Ernst Däumig am Reichsrätekongress | ||
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Brunk, Willi; Dederke, Karlheinz; Neumann, Horst: "1918/19: Revolution in Deutschland?". Berlin 1976 | ||
Erläuterung: Ernst Däumig, USPD-Mitglied und Delegierter des Reichsrätekongresses, übte nach der Zustimmung des Kongresses zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung scharfe Kritik an diesem "politischen Selbstmörderklub", weil sich die Räte mit ihrer Bejahung der Nationalversammlung selbst die Existenzgrundlage entzogen hatten. Da die Linksradikalen eine Beteiligung an den Wahlen ablehnten, würden in der Nationalversammlung auch keine Befürworter eines Rätesystems vertreten sein und somit wurde das Ende des Rätesystems in Deutschland mit der Entscheidung des Reichsrätekongresses besiegelt. Nach der Gründung der KPD am 30.Dezember 1918 traten ihre Führer Liebknecht und Luxemburg daher vehement für eine Beteiligung ihrer Partei an den Wahlen zur Nationalversammlung ein, um sich wenigstens eine Mitsprachemöglichkeit in dem neuen System zu sichern. Sie wurden jedoch von der Basis überstimmt und die KPD tauchte nicht auf den Stimmzettel auf. |